Geschichte

Auszug von der Denkmalpflege Schaffhausen

Der barocke Vielzweckbau „s’Dokters Bernete Hus“ in Thayngen, der am Kellertor die Jahreszahl 1693 trägt, wurde als Mischbau erstellt. Der auf der Südseite ebenerdig zugägliche Keller und das erste Obergeschoss sind massiv gemauert, während das zweite Obergeschoss sowie das Dachgeschoss ein Fachwerk zeigen. Dieses weist typische konstruktive und formale Merkmale des sich im späten 17. Jahrhundert entwickelnden barocken Fachwerkbaus auf. So sind die Zierelemente und die tordierten Eckständer sehr charakteristisch für die Entstehungszeit. Das in der Mittelachse der Südfront aufgemalte barocke Blatt einer Sonnenuhr ist ein Werk des Kunstmalers August Schmid. Das gut erhaltene Gebäude ist nicht nur von siedlungsgeschichtlicher und architektonischer Bedeutung, sondern nimmt, an der Schulstrasse gelegen, auch im Ortsbild eine wichtige Stellung ein. Mit seinem mit Andreaskreuzen geschmückten Riegelbild prägt der stattliche Bau das Dorfbild wesentlich mit.

Ein Teil der reichen Innenausstattung wurde später ausgebaut und im Museum zu Allerheiligen als “Thaynger Stube“ ausgestellt.

Der im Volksmund gebräuchliche Hausname „s’Dokters Bernete Hus“ geht auf Bernhard Müller, den Sohn des früheren Eigentümers, Dr. med. Georg Müller zurück, welcher um 1900 Eigentümer der Liegenschaft war. Später wurde das Haus auch “Neumühle“ genannt.

Auszug von Johannes Winzeler, Geschichte von Thayngen 1963

Die Inschrift 1693 am Kellertor deutet auf einen Neubau aus dieser Zeit. Ein Teil der reichen Innenausstattung wurde ins städtische Museum zu Allerheiligen verlegt und dort als „Thaynger Stube“ bezeichnet. Der bedeutenste Bewohner war der reiche Gerber und Ratsherr Bernhard Müller. Bauliche Eingriffe zu Folge in den 1920er Jahren vorgenommen worden, wobei diese wohl eher das Innere betrafen. Das Äussere ist zuletzt in den 1980er Jahren umfassend renoviert worden.